Was ist die THG-Quote?
Bei der Treibhausgasminderungsquote (kurz: THG-Quote) handelt es sich um ein Instrument, welches zur Reduzierung von CO2-Emissionen, speziell im Verkehrssektor, beitragen soll. Aufgrund der THG-Quote werden Unternehmen die fossile Kraftstoffe vertreiben, wie etwa Mineralölkonzerne, dazu verpflichtet, ihre Emissionen jedes Jahr um einen festgesetzten Prozentsatz zu mindern. Halten die Unternehmen die Quote nicht ein werden Strafzahlungen fällig. Die für die eigene Quotenerfüllung erforderliche Menge an THG-Quotenzertifikaten können aber auch von anderen Marktteilnehmern gekauft werden. Genau das passiert beim THG-Handel.
Wie profitiere ich davon als E-Autofahrer?
Mit dem Einreichen des Fahrzeugscheins können E-Mobilisten von der THG-Prämie profitieren. Als Fahrer eines Elektrofahrzeugs trägt man aktiv dazu bei, klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dieses Engagement wird durch den Gesetzgeber anerkannt, indem er es E-Autofahrern ermöglicht die erzielten CO2-Einsparungen zertifizieren zu lassen und als THG-Quote zu verkaufen.
Und was hat das jetzt mit meiner Wallbox zu tun?
Mit der THG-Quote für Wallbox und Ladesäule belohnt der Gesetzgeber all diejenigen, die zum Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen, denn dieser ist ein kritischer Erfolgsfaktor der Mobilitätswende.
Also kann ich mit meiner privaten Wallbox ganz einfach Geld verdienen?
Ganz so einfach ist es nicht, denn es gelten klare Voraussetzungen dahingehend, wer die THG-Quote für die Wallbox beantragen kann und wie hoch die Prämie ausfällt.
Hier die wichtigsten Voraussetzungen in Kürze:
- Der Ladepunkt muss als ‚öffentlich zugänglich‘ bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) gemeldet sein.
- Um dort gelistet zu werden, ist eine Zustimmung zur Veröffentlichung deiner persönlichen Daten (z.B. Adresse) erforderlich.
- Ob ein Ladepunkt öffentlich zugänglich ist, bestimmt sich nach der Ladesäulenverordnung (LSV).
- Der Platz, auf dem sich die Ladesäule befindet, muss von jeder beliebigen Person befahren werden können. Das ist zum Beispiel bei Parkplätzen von Restaurants, Tankstellen oder Einkaufsläden der Fall.
- Von Privatpersonen betriebene Wallboxen und Ladestationen in Carports, Garagen und Garageneinfahrten gelten grundsätzlich nicht als öffentlich zugängliche Ladepunkte.
- Des Weiteren muss die Ladestation gewisse technische Standards (z.B. standardisierte Datenschnittstelle) erfüllen und zeitlich ausreichend verfügbar sein.
Grundsätzlich ist es somit möglich auch für eine private Wallbox, die THG-Quote zu beantragen, allerdings sind die Voraussetzungen dafür sehr klar und streng formuliert.
Wie hoch ist die THG-Prämie für Wallboxen?
Es gibt keinen Pauschalbetrag, die Höhe für die THG-Prämie für Wallboxen hängt von der Menge des jährlichen Ladestroms ab. Je nach THG-Quoten-Anbieter erhält man bis zu 20 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Verbrauch von 2.000 Kilowattstunden liegt die Prämie zwischen 200 und 400 Euro.
Schritt-für-Schritt Anleitung: So sicherst du dir deine Prämie!
- Ladepunkt offiziell bei BNetzA registrieren
- Betreibernummer bekommen
- Anmeldung bei THG-Anbieter (eine Auswahl von Anbietern findet man in gängigen Vergleichsportalen, z.B. Verivox)
- Nutzung Wallbox (jährliche Meldung der geladenen Kilowattstunden)
- Auszahlung der THG-Prämie